Mamasenda – Selbstbestimmt in und durch die Mutterschaft
Es gibt unzählige Ratgeber, die Frauen begleiten bevor sie Mutter werden: Was muss in die Kliniktasche? Welche Erstausstattung braucht mein Kind? Wie funktioniert das Stillen? Aber wie lernen Frauen eigentlich, wie sie selbst zur Mutter werden? Der radikale Veränderungsprozess, den Frauen auf dem Weg in die Mutterschaft durchlaufen, findet bislang kaum Beachtung. Doch gerade dieser Übergang ist ähnlich intensiv und überfordernd wie die Pubertät. Es wird also höchste Zeit, diesen Transformationsprozess sichtbar zu machen und Frauen dabei zu begleiten. Genau das hat sich Elena Sánchez Martín zur Aufgabe gemacht. Sie ist Körpertherapeutin und Mutterschafts-Coach und ihre Vision ist es, mit Mamasenda Mütter liebevoll und bedürfnisorientiert auf ihrer Mutterschaftsreise zu unterstützen. Ich habe mich mit ihr zu einem Interview getroffen und mehr über sie und ihr Angebot erfahren.
Was ist Mamasenda?
„Die Welt braucht eine neue Art von Unterstützung für Mütter. Eine, die Mütter wirklich sieht, hört und wertschätzt.“ – davon ist Elena, die Gründerin von Mamasenda überzeugt. Als sie selbst Mutter geworden ist, hat sie gespürt, wie verunsichert sie häufig ist und wenig Unterstützung sie in dieser sensiblen Phase gefunden hat. Damit ist sie nicht alleine. Viele Mütter befinden sich in den ersten Jahren ihrer Mutterschaft in dieser Phase des Übergangs, oftmals verbunden mit Gefühlen der Überforderung, der Orientierungslosigkeit oder dem Gefühl, nicht gut genug zu sein und die Rolle der guten Mutter nicht richtig ausfüllen. Nur kaum eine spricht darüber.
Doch was ist eigentlich eine gute Mutter? Wer bin ich, wenn ich Mutter geworden bin? Wie möchte ich als Mutter sein? Sich diese Fragen jenseits gesellschaftlicher Erwartungen und Rollenzuschreibungen zu beantworten, ist nicht einfach. Elena beschreibt dass der Entwicklungsprozess auf dem Weg in und durch die Mutterschaft höchst komplex ist. Das Mutterwerden sei ein tiefgreifender Identitätswandel, der mit vielen Unsicherheiten verbunden ist. Denn das eigene Verständnis vom Muttersein muss sich erst in einem intensiven Veränderungsprozess entwickeln.
Ich bin nicht mehr die, die ich war. Ich bin aber auch noch nicht die, die ich sein werde.
Elena Sánchez Martín
Auch Elena hat diese Erfahrung gemacht, als sie selbst Mutter geworden ist. Auf der Suche nach Halt, Verständnis und emotionaler Unterstützung ist sie auf das Konzept der Matreszenz gestoßen. Matreszenz oder Muttertät bezeichnet das Forschungsfeld, das sich wissenschaftlich fundiert mit dem komplexen Veränderungen beim Übergang in die Mutterschaft auseinandersetzt. Durch die Auseinandersetzung mit diesem Prozess hat Elena endlich Worte für das gefunden, was sie gespürt und erlebt hat.
Aus dieser Erfahrung heraus ist schließlich die Mission entstanden, ihre therapeutische Arbeit mit dem Wissen um diesen Veränderungsprozess des Mutterwerdens anzureichern und (werdende) Mütter auf ihrer Entwicklungsreise zu begleiten.
Mamasenda – Begleitung auf dem Weg in und durch die Mutterschaft
Im Zentrum von Elenas Arbeit steht die Begleitung von (werdenden) Müttern auf ihrem Entwicklungsprozess ins Muttersein. Mit einem körperorientierten Ansatz ermöglicht sie es, die eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen, Selbstbestimmtheit zu erfahren und den ganz eigenen Weg der Mutterschaft zu definieren. Intuitiv den individuellen Weg zu finden, fernab der vorgefertigten Pfade, in die uns unsere gesellschaftlichen Erwartungen drängen wollen – dabei möchte Elena Frauen begleiten. Diese Vision steckt auch im Namen, denn Senda ist das spanische Wort für Pfad. Bei Mamasenda dreht sich also alles um neue, individuelle Pfade der Mutterschaft.
Um diese eigenen Wege zu finden, benötigen wir für so viele Worte neue Definitionen, so Elena. Als Beispiel nennt sie unsere heutige Vorstellung von Selbstfürsorge. Viel zu oft wird Selbstfürsorge heute im Kontext von Selbstoptimierung betrachtet. Wenn wir nur noch mehr tun würden – mehr Yoga, noch gesündere Ernährung, dann ginge es uns besser. So zumindest die weitverbreitete Vorstellung. Doch wenn die vermeintliche Selbstfürsorge nicht durch die eigene Haltung definiert ist, erleben wir ein Gefühl der Fremdbestimmung. Vielmehr geht es laut Elena darum, eine Haltung einzunehmen, die tatsächlich fürsorglich und liebevoll sich selbst gegenüber ist. Dabei spielen unsere Bedürfnisse eine ganz zentrale Rolle. Unsere Bedürfnisse wirklich zu spüren und wahrzunehmen, braucht Zeit und Raum.
Genau diesen Raum möchte Elena mit Mamasenda kreieren: Einen Raum, in dem Frauen sich fragen können, wie sie (als Mutter) wirklich sein wollen.
Was hilft ganz alltäglich bei der Vereinbarkeit der verschiedenen Rollen?
Als Gründerin und Mutter kennt auch Elena die Herausforderung, verschiedenen Rollen gerecht werden zu wollen. Was ihr dabei am meisten hilft, ist es, Geduld aufzubringen und darauf zu vertrauen, dass bestimmte Prozesse Zeit brauchen. Gerade strukturelle Rahmenbedingungen lassen sich nicht von heute auf morgen verändert. Daher hilft es, die Rahmenbedingungen zu akzeptieren und als Familie nach den individuellen Stellschrauben zu suchen. Verantwortung loszulassen, kreative und flexible Lösungen zu suchen, die sich für die Familie gut anfühlen und offen zu kommunizieren, nennt Elena dabei als besonders wichtige Schritte in diesem Prozess.
Wenn ihr mehr über Mamasenda und das konkrete Angebot erfahren wollt, schaut auf Elenas Webseite oder ihrem Instagram-Kanal vorbei.